Meine Küchenexperimente gehen weiter.
Man kann ja über die Algorithmen diverser Social-Media-Produkte sagen, was man will, aber Youtube spuckt doch immer wieder etwas Interessantes und Neues für mich aus (jaaa, die meisten Vorschläge sind nichts von Beidem, aber oft genug ist doch etwas Spannendes dabei). Aber so bin ich auf den Kanal von Mary’s Test Kitchen und ihren Tofu-Experimenten gestoßen. Soja-Tofu interessiert mich nun nicht gerade, vor Allem wegen der ganzen Soja-Gentechnik-Glyphosat-Problematik, aber sie hat eine ganze Reihe an Experimenten mit anderen Hülsenfrüchten und weiteren Saaten ausprobiert und mich damit angefixt, daß ich mir direkt eine Presse bestellt habe, die Montag geliefert werden soll (an meinem freien Tag, wie passend). Genug Zeit also und kurz genug, um die ersten Saaten einzuweichen. Ich hab eine gefühlt viel zu große Auswahl an Bohnen und Erbsen und Linsen zuhause, aber ich werde mit Kürbiskernen anfangen, weil die anscheinend unkompliziert sind und keinerlei Hilfsstoffe für die Gerinnung benötigen. Etwa 150g frischgekaufte getrocknete Kürbiskerne hatte ich noch da (eigentlich fürs nächste Brot, also kommen die direkt wieder auf den Einkaufszettel), und so kann es direkt losgehen. Die Kerne werden in einem sauberen Glas über Nacht in Wasser eingeweicht.
Fortsetzung:
heute am nächsten Tag habe ich versucht, die Kürbiskerne in meiner treuen Moulinette möglichst fein zu häckseln, was gar nicht so einfach war. In mehreren Portionen mit extra Wasser hab ich sie dann aber fein genug bekommen für die Weiterverarbeitung. Aber erstmal Pause und einen Kaffee, denn danach hat sich zumindest ein Teil der Stärke am Boden abgesetzt und kann nach dem Umgießen verworfen werden. Ohne Stärke soll die Konsistenz am Ende besser sein.
Da ich keinen Nussmilchbeutel besitze, habe ich den wässrigen Kürbiskernmasch in kleinen Portionen in einem Passiertuch ausgedrückt, was erstaunlich gut funktioniert hat. Was im Tuch/ Beutel verbleibt, wird nicht mehr benötigt. Es besteht hauptsächlich aus Ballaststoffen und kann an andere Stelle verarbeitet werden, z.B. zu Krackern (ich hab heute beim Mittagessen machen direkt einen Teil unters Hackfleich gemischt).
Die Milch, die jetzt übrig ist, wird vorsichtig erhitzt. Bei etwa 65°C beginnt das Protein auszuflocken, aber um alle Proteine herauszulösen, kann man die Milch aufkochen. Je mehr die Milch aufklart, desto weniger Protein enthält sie noch und umso mehr Tofu (Pumfu) erhält man.
Das ganze dann abgedeckt auskühlen lassen und anschließend die Flocken in ein Passiertuch abschöpfen, fest einschlagen und dann auspressen, am besten mit einer Tofupresse, und am besten für ein paar Stunden im Kühlschrank.
und morgen werde ich dann berichten, wie es schmeckt